Newsletter 2011

Erstmalige Richterschulung für das Schafescheren ein Erfolg

Am 20. und 21. Dezember 2011 fand in der Deichschäferei Moorhausen/Elsfleth, der Familie Wachsmuth, eine Richterschulung für das Schafescheren statt. Sieben Teilnehmer aus ganz Deutschland reisten an, alle mit Richterfahrungen aus Landeswettbewerben und den Deutschen Meisterschaften. Ziel des Lehrganges war, das weltweit anerkannte internationale Regelwerk für das Schafescheren unter die Lupe zu nehmen. Für die Schulung wurde Colin MacGregor aus Schottland eingeladen. Colin ist Trainings Manager beim British Wool Marketing Board und verantwortlich für Scher- und Woolhandlinglehrgänge auf den Britischen Inseln. Von Anfang an machte er deutlich, dass um faire Wettkämpfe zu garantieren, die Fähigkeit der Beurteilung des Schervorganges und der geschorenen Schafe, genauso wichtig sei, wie die professionelle Schur selbst.

Im theoretischen Teil des Lehrganges besprach man intensiv die internationalen Scherrichtlinien, nach denen bei den Deutschen Meisterschaften bereits gerichtet wurde. Reges Interesse und Fragen entstanden für Ausnahmesituationen wie zum Beispiel, wenn sich ein Scherer im Wettkampf schwer verletzt, Schafe flüchten oder die Zeit nicht synchron stoppte. Außerdem sensibilisierte Colin die Richter für mögliche Bestrafung vor und nach der tatsächlichen Schur.

Für den praktischen Teil standen 240 Schafe bereit, die von zwei Scherern geschoren wurden. Beim Bordrichten, das Richten während der Schur, legte Colin besonderen Wert auf den Rotationsrhythmus der Richter, die bestmögliche Position zum Scherer, um einen optimalen Anblick zu erlangen und die genaue Definition und Bestrafung von „second cuts“. Das sind kurze Wollfusseln, welche für die Wollindustrie wertlos sind und die es bei der Schur zu vermeiden gilt. Anschließend kontrollierten und bewerteten sie die geschorenen Schafe auf stehengebliebene Wollpartien und Schnittverletzungen.

Die Intensivierung und Anwendung von bereits vorhandenem Wissen und die Beantwortung von Zweifelsfällen unter Anleitung eines international erfahrenen Fachmannes, waren die positive Bilanz dieser Richterschulung. Mit einer gemütlichen Weihnachtsfeier wurde die gelungene Veranstaltung abgeschlossen.


Deutschland beantragte die Aufnahme in den Golden Shears World Council

Bei den Weltmeisterschaften in Neuseeland März 2012, wird über die Aufnahme Deutschlands in den Golden Shears World Council entschieden, dessen Aufnahmeantrag in der zweiten Jahreshälfte 2011 verfasst wurde. Der Golden Shears World Council, wurde Ende der siebziger Jahre von UK, Australien und Neuseeland gegründet. Ursprüngliche Idee der Gründungsmitglieder war Schafschur- Wettbewerbe mit weltweit vertretbaren Zielen unter dem Namen Golden Shears auszurichten.

Heute hält der World Council seine Hände über die internationalen Wettbewerbsregeln beim Schafescheren und Woolhandling. Mitglieder sind dato Australien, Großbritannien (England, Wales, Schottland, Nordirland), Frankreich, Irland, Neuseeland, Norwegen, USA, Südafrika und Spanien. Die Mitgliedschaft im World Council ist Vorraussetzung, um international ausgeschriebene Wettbewerbe oder eine Weltmeisterschaft ausrichten zu können.

Er tagt alle zwei bis drei Jahre, im Rahmen der Weltmeisterschaften. Pro Land werden zwei stimmberechtigte Vertreter gewählt. Für die Aufnahme in den World Council benötigt das beantragende Land ein Fürsprecherland, Deutschland wird hier von Südafrika unterstützt. Die Sitzung in Masterton/Neuseeland ist für den 29.02.2012 angesetzt. Die deutschen Vertreter sind Fred Wachsmuth und Stefanie Kauschus.